Das Stromnetz wird durch das Einbinden von Stadtwerken, Erneuerbare-Energieanlagen und dem Aufbau neuer Umspannwerke immer kleinteiliger. Häufig liegen die einzelnen Stationen weit entfernt zur zentralen Leitwarte. Die Steuerung erfolgt deshalb zunehmend digital über Fernzugänge. Die Kommunikation innerhalb der Anlagen ist für die zentrale Überwachung in der Leitwarte jedoch intransparent. Die Verantwortlichen in der Leitwarte sind blind gegenüber neuartigen Angriffsmustern und professionellen Angriffen, die häufig über Monate innerhalb des kompromittierten Netzwerks laufen, bevor die Bombe gezündet wird. Fehlerhafte oder schadhafte Kommunikation in Umspannwerken und anderen ferngesteuerten Energieanlagen wird erst erkannt, wenn sie bereits Auswirkungen auf die Stromversorgung hat. Schaltanlagen werden damit zu einem prominenten Ziel für großflächige Sabotage. Cyberkriminelle (und staatliche Akteure) haben dort einfaches Spiel, um entweder direkten Schaden anzurichten oder im Rahmen der Reconnaissance die weitere Infrastruktur unbehelligt auszukundschaften.
In dem Webcast sprechen wir über die blinden Flecke in der Cybersicherheit der Energieunternehmen - insbesondere in Bezug auf die ferngesteuerten Unterstationen (Umspannewerke, Schaltanlagen, Anlagen für Erneuerbare Energie). Wir erläutern Anforderungen, um Cybersicherheit und Verfügbarkeit der Netzleit- und Fernwirktechnik zu gewährleisten. Und wir diskutieren Ansätze für ein ganzheitliches System zur Angriffserkennung, dass die Infrastruktur von der Leitwarte über die Kraftwerke bis zu den Peripherieanlagen effektiv gegen jegliche Bedrohung absichert.